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25. April 2012Noch ist es nur ein Mega-Netzwerk. Aber bald könnte Facebook ein ganzes Universum werden, ein Apple-ähnliches Ökosystem. Voller Ablenkungen und Verknüpfungen, die die Nutzer auf der Seite halten und ohne ernstzunehmende Konkurrenz.
Klar, das ist bisher nur spekulative Zukunftsmusik, aber unwahrscheinlich ist es nicht. Schließlich werden Start-ups immer schneller aufgekauft, die „Big Player“ der Internetbranche dadurch immer größer. Und Facebook? Facebook ist mittendrin. Nicht erst mit dem spektakulären Instagram-Kauf vor gut zwei Wochen, nein, auch schon mit der Skype-Kooperation Anfang Juli vergangenen Jahres hat Zuckerberg bewiesen, dass er weiß, wie man Anwendungen so miteinander verknüpft, dass die Nutzer der Seite immer länger treu bleiben.
Aber nicht nur Skype und Instagram tragen dazu bei, dass Facebook die Nutzer bei Laune hält. Auch die jüngste Zwangsneuerung, die zu einigen Protesten führte, dürfte dazu beitragen. Nun wird neben der Chronik auch die Facebook-E-Mail-Adresse zur Pflicht. Wahrscheinlich hofft man so, an alteingesessene Mailing-Urgesteine wie GMX, Google, Yahoo! oder Freenet aufschließen, noch mehr Daten über die eigenen Server schicken und den Nutzer noch mehr ans Netzwerk binden zu können. Für die bald eine Milliarde Nutzer durchaus von Vorteil, wäre da nicht das leidige Thema Datenschutz (den man bei oben genannten Konkurrenten aber auch gerne anzweifeln darf).
Bald könnte es also durchaus zu einem eigenen „f“-Ökosystem kommen. Apple schafft dies mit der zwar anstrengenden, aber sinnvollen Verknüpfung zwischen iPhone, iPad, Mac und der Software, die zwischen den Geräten schwebt. Für Facebook würde das bedeuten, dass der Nutzer nie mehr raus muss aus seinem Netzwerk: Telefonieren, Chatten, Netzwerken, Informieren, Fotografieren, Mailen. All das ist schon bald möglich, von den Plänen um die eigene Facebook-Suche und den Gerüchten um ein eigenes Facebook-Handy mal abgesehen. Dazu kommen noch userfreundliche Funktionen wie der neue „Anhören“-Button oder spezielle Gruppen für Schulen.
Ob es beim Mega-Netzwerk bleibt oder eine ganze Galaxie (um bei der Astronomie zu bleiben) wird: Facebook wird zeigen müssen, dass es nicht nur für den Zeitvertreib mit Freunden und datenklauenden Apps tauglich ist, sondern auch für ganz klassische Dinge wie Mails oder den Konsum von Musik. Wer weiß, wer weiß, was Zuckerberg mit dem jüngsten Kauf noch so vor hat: Erst kürzlich erwarb er Tagtile, einen Coupon-Dienst, der perfekt zum ebenfalls kürzlich (in Deutschland) gestarteten Facebook-Dienst Offers passen dürfte.
Raum für Spekulationen, Raum für ausgedehnte Zukunftsgedanken ist also offenkundig reichlich verfügbar. Warten wir ab, was Facebook in den kommenden Jahren prägen wird und warten wir vor allem ab, wie wir uns davon prägen lassen.
In seiner wöchentlichen „AllFacebook.de“-Kolumne „Draufgeklickt!“ geht der freie Journalist Tobias Gillen jeden Freitag auf News, Probleme, Konkurrenten und Innovatives aus der Welt des Mark Zuckerberg ein. Im Netz ist er außerdem auf seiner Website, Twitter und Facebook zu finden
Über den Autor:
Tobias Gillen: Tobias ist freier Journalist, lebt und arbeitet rund um Köln und schreibt hier auf allfacebook.de jeden Freitag die Facebook-Kolumne „Draufgeklickt!”, in der er aktuelle Entwicklungen, News oder Probleme aus der Welt des Mark Zuckerberg zusammenfasst und kommentiert. Außerdem interessiert ihn die internationale Medienwelt, der „neue Journalismus” und netzpolitische Angelegenheiten. Im Internet ist er auf seiner Website, Twitter und – wer hätte es gedacht – Facebook zu finden.
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